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Yoga

Heute Abend geht es los. Punkt 18:00 Uhr in der Turnhalle der Grundschule hier am Ort. Wo morgens noch Jungen und Mädchen zwischen 6 und 10 Jahren rumtoben oder die Anweisungen der Lehrerin befolgen. Dort werde ich heute Abend zu einer Gruppe stoßen und Yoga-Übungen lernen. Jeder von uns wird ein Vielfaches älter sein als die Schulkinder von morgens. Auch wir werden den Ausführungen unserer Yoga-Lehrerin lauschen. Und wahrscheinlich werden längst vergessene Erinnerungen an die Schulzeit wieder wach.

Ich werde erfahren, wie ich es schaffen kann, meinen Körper zu verbiegen und dabei gleichzeitig zu entspannen. Oder habe ich da bisher etwas falsch verstanden?

Vielleicht sollte ich erklären, was mich überhaupt motiviert hat. Warum ich mich zu einem Yoga- Kurs angemeldet habe.

In früheren Zeiten – lang, lang ist es her – habe ich aktiv Sport gemacht und habe jede Woche mindestens drei Mal das Fitness-Center besucht. Zuletzt hatte ich mich sogar einer Spinning-Gruppe angeschlossen. Also nicht etwa, weil ich verrückt geworden war (von „spinnen“), sondern weil ich tatsächlich etwas für meine Kondition tun wollte. Und dieses schnelle Radfahren in der Gruppe, dass törnt schon richtig an. Also ich war zeitweise schon dass, was man eine richtige Powerfrau nennt!

Heute beschränke ich mich auf gelegentliches Wandern im Urlaub, wobei die Strecken und vor allem die Steigungen immer kürzer und flacher ausfallen. Ab und zu steige auf mein Fahrrad und sprinte hinter Burkhard, meinem Ehemann, hinterher – mit hängender Zunge und rasendem Puls. Das Ganze ist dann am Ende immer nur ein Vorwand gewesen, um anschließend lecker Essen zu gehen!

Also zwischen früher und heute liegen rund 10 Jahre und die einstige Powerfrau ist ziemlich unbeweglich geworden. Das soll sich jetzt ändern. Schließlich habe ich noch mehrmals 10 Jahre vor mir liegen.

Aber alte Zeiten kann man nicht einfach so wiederholen und ich wollte offen für Neues sein. Ich überlegte hin und her, was heute zu mir passen könnte. Ein lautes und volles Fitness-Studio schien mir nicht erstrebenswert. Etwas zuhause trainieren, das käme meiner Faulheit und der begrenzten Zeit, die ich für meine Gesundheit einräumen wollte, sehr gelegen. Etwas Entspannung nach einem langen Arbeitstag wäre auch von Nöten. Hier müsste man zwei Fliegen auf einmal schlagen können. So kreisten meine Gedanken.

Nach langem Überlegen fand ich Gefallen an Yoga – zumindest vom Kopf her. Ich kaufte mir zwei Bücher – das mache ich immer so, wenn mir etwas Neues in den Sinn kommt – und probierte die ersten Übungen zuhause im stillen Kämmerlein aus. Einem Buch lag eine CD bei, so dass ich mir die Übungen auch anhören konnte.

Aber so einfach ist das Lernen ohne Anleitung nicht. Wenn ich das Buch daneben lege und bei jeder Übung hineinschaue, dann gibt es keine fließenden Bewegungen und an Meditation oder Entspannung ist gar nicht zu denken. Es sagt mir auch keiner, ob der Bewegungsablauf nun richtig war. Im Buch sieht man schließlich nur einzelne Figuren und die Anleitungen sind nicht immer sehr präzise. Höre ich mir die Anweisungen auf der CD an, dann weiß ich ohne Buch oftmals gar nicht, was verlangt wird. Ich liege dann so da, und höre mir alles nur an. Das mag dann entspannend sein, aber davon werde ich nicht beweglich und dafür brauche ich auch weder Buch und noch Yoga-CD.

Also theoretisch kann ich mir durchaus vorstellen, dass mir Yoga Spaß machen könnte, aber in der Praxis bin ich noch weit entfernt davon. Und genau das soll sich jetzt ändern. Deswegen habe ich mich für einen Yoga-Kurs angemeldet, der nun heute Abend zum ersten Mal stattfinden soll.

Ich bin ganz gespannt und werde weiter berichten.

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