Street Art ist eine Kunstform die mich persönlich und auch als Fotograf immer wieder begeistert und in den Bann zieht. Besonders im Ausland treffe ich immer wieder auf ganz aussergewöhnliche Exponate. Sei es in ihrem Ausdruck, Symbolik, Ästhetik oder einfach in ihrer Grösse und Position.
Die Street Art Künstler wollen die Passanten durch Veränderungen im Stadtbild überraschen. Einfallslose Architektur, Mülleimer, Stromkästen, trostlose Unterführungen, Baugerüste. Die ästhetischen Zumutungen des Urbanen werden durch deren fantasie- und humorvolle oder provokative Kunstwerke nicht nur aufgewertet, sondern mit Inhalten aufgeladen. Mich bringen diese Kunstwerke, je nach Intention des jeweiligen Schöpfers, zum Staunen, Lachen oder aber zum Nachdenken. Die üblichen Dinge im Stadtbild bekommen so für mich eine zusätzliche Funktion und stellen damit bewusst die Gestaltung der doch eher funktionalen Stadträume infrage.
Puerto Street Art
Wenn man diese Phrase so googelt so landet man unweigerlich auf die Street Art in Puerto de la Cruz auf Tenerife. Dort wo diese Exponate zu sehen sind, ist nun nicht unbedingt das urbane Umfeld einer Großstadt. Sie sind mehr im historischen Stadtbezirk geschickt ein gebettet.
Der federführende Künstler Matías Mata hat im Jahre 2014 die Aktion „Puerto Street Art“, mit 13 weiteren internationalen Graffiti-Maler die Fassaden des alten Fischerviertels La Ranilla mit deren Werken geschmückt. Am alten Fischerhafen steht eine Stehle mit einer Tafel über alle Kunstwerke und einem empfohlenen Rundkurs um diese besichtigen.
Ich glaube ich habe nun nicht alle fotografiert. Es soll ja für euch liebe Leser noch etwas zu entdecken sein. Hier ist jedenfalls meine Auswahl der Werke.
Street Art in Deutschland
Ja, da sieht es leider ziemlich mau aus. Graffiti, auch wenn sie hochwertig ist, wird hier zu Land fast immer als Sachbeschädigung angesehen. Denn jede Fläche gehört ja irgend jemandem. Und wenn diese Fläche auch noch so schmuddelig aussieht, ungefragt darauf ein Kunstwerk platzieren; – geht gar nicht! Jedenfalls nicht als bleibendes Kunstwerk.
Andererseits finde ich es auch immer wieder erstaunlich wie wenig Interesse an Street Art hier zu Lande besteht. Da helfen auch grosse Veranstaltungen wie der Street Art Wettbewerb in Geldern wenig. Ich hatte mich da schon in meinem Beitrag über das 40° Urban Art Festival über den mangelnden Anklang gewundert. Selbst der WDR hatte damals in seiner Sendung „West Art“ dieses Festival unter dem Motto „Wem gehört die Stadt?“ reichlich die Werbetrommel gerührt. Schade eigentlich!
Bleibt nur zu hoffen, dass auch hier ein Umdenken und/oder Horizonterweiterung einsetzt.