Tafi Atome – Monkey Sanctuary

Unser nächstes Ziel in der Volta Region heißt Tafi Atome – Monkey Sanctuary, ein Dorf in dem die Mona Monkeys verehrt werden.

Nachdem wir am Vormittag die Perlenwerkstatt von Cedi Beads in Odumase Krobo besucht haben, kehren wir zurück nach Atimpoku, überqueren die Adomi-Brücke und setzen die Fahrt nun auf der anderen Seite des Volta in nord-östlicher Richtung fort. Wir verlassen die Autobahn N2 Richtung Kpando und erreichen kurze Zeit später Tafi Atome.

Tafi Atome und die heiligen Mona Monkeys (Monkey Sanctuary)

Umgeben von dichtem Regenwald finden wir eine Dorfgemeinschaft vor, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die dort ansässigen Mona Monkeys – eine Meerkatzenart – zu schützen.

Für das Volk von Tafi waren diese Tiere schon seit über 200 Jahren die Boten der Götter und ihre Beschützer. Deshalb galten die Mona Monkeys als heilig.

Als Missionare den Dorfbewohnern das Christentum nahe brachten, wurden viele Affen vertrieben und sogar getötet. Damit wollten sie beweisen, dass sie nicht mehr an die alten Götter glauben. Gleichzeitig wurden viele Bäume für Brennholz gefällt und Ackerland gerodet. Der natürliche Schutzraum für die Meerkatzen ging damit zurück, so dass sie schließlich im Dorf keine Heimat mehr hatten.

Mit der Zeit erkannte die Dorfgemeinschaft jedoch, dass die Missionare zwar sehr viel predigten und Geld einsammelten, selber aber offensichtlich nicht so bibeltreu lebten. Sie sahen sich deshalb nicht mehr verpflichtet dem alten Naturglauben abzuschwören. Sie vermissten ihr Mona Monkeys, von denen sie sich in der Vergangenheit immer gut beschützt wussten.

Projekt Ökotourismus

In den 90er Jahren wurde schließlich ein Projekt gestartet, den Meerkatzen wieder einen geschützten Raum zur Verfügung zu stellen. Dieses Projekt wurde von verschiedenen Organisationen finanziell unterstützt und der Ort ist heute im Rahmen eines beginnenden Ökotourismus ein Ziel für interessierte Reisende.

So leben die Dorfbewohner inzwischen wieder im Einklang mit den Tieren. Und mit der Religion halten sie es so, wie viele andere in Ghana auch. Man glaubt an das, was einem gut tut. Und da kann es durchaus sein, dass man an einen christlichen Gott UND an die Götter der Ahnen glaubt. Und so vertraut man nun wieder den Mona Monkeys, die dem Dorf Reichtum bringen. Auch wenn das wahrscheinlich eher mit dem Projekt zu tun hat 🙂

Begegnung mit den Mona Monkeys (Monameerkatze)

Am späten Nachmittag und am nächsten Morgen haben wir lustige Begegnungen mit den Mona Monkeys.

Wir erfahren von dem einheimischen Projektleiter, das im angrenzenden Wald mehrere Gruppen der Mona Monkeys leben. Jede Gruppe umfasst mehr als 100 Tiere. Sie haben den Wald in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Nach jeweils 3 Stunden wird das Quartier reihum getauscht. Das Leittier gibt ein bestimmtes Signal, auf das die Gruppenmitglieder antworten. Dann erfolgt der Wechsel. Sie sitzen dann meist zu dritt oder zu viert auf einem Ast.

Unser Führer erklärt, dass man an der Tonlage der Stimme auch die Gefühlslage des Tieres erkennen kann, also ob eines krank oder aber fröhlich ist. Wenn das Leittier einer Gruppe stirbt, dann gibt es einen Kampf zwischen den stärksten Männchen, der durchaus blutig und tödlich enden kann, bis schließlich der Sieger feststeht.

Lockmittel Bananen

Um einige Tiere anzulocken gibt mir der lokale Führer eine Banane und zeigt mir, wie ich sie halbieren und in der Hand halten soll. Kaum habe ich die Banane entsprechend präpariert, da springt mir auch schon die erste Meerkatze zielsicher auf den Arm und greift mit viel Geschick das Fruchtfleisch aus der Schale. Die Meerkatze bleibt so lange sitzen bis nur noch die Schale übrig ist.

Ich nehme die andere Bananenhälfte in die Hand und schon kommt das nächste Tier herbei. Diesmal von der verkehrten Seite, so dass es mir über den Nacken zum anderen Arm hin läuft. Das ist im ersten Moment ein wenig unangenehm, zumal mir dabei mein T-Shirt ein wenig demoliert wird.

Insgesamt gesehen bin ich erstaunt, wie leicht und zahm die Tiere sind. Vor allem die Weibchen nähern sich ganz vorsichtig, die Männchen sind da schon ein wenig stürmischer.Untereinander geht es nicht so friedlich zu. Da gibt es schon einiges Gerangel um die besten Happen. Zumeist gewinnen dann die kräftigeren Männchen.

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