Vorbereitungen
Wir haben Anfang September und einen regenreichen Sommer hinter uns. Es soll eine Kurzreise im Oktober werden. Noch etwas Sonne tanken und die Seele baumeln lassen. Ohne große Vorbereitungen und ohne Stress. Vor allem auch preiswert.
In diesem Jahr hatten wir schon unseren Haupturlaub, Burkhard und ich. Im Februar waren wir in Namibia. Selbstfahrertour mit Allrad. Sonne hatten wir da bereits, aber auch Regen. Jede Menge Regen. Unwetterartiger Regen. Als würde sich aller Regen dieser Welt nur auf Namibia niederlassen. Und wir mit unserem Fahrzeug mittendrin, nicht nur mitten auf der Straße, nein mitten im Fluss. Nun ja, das ist eine andere Geschichte.
Nun träumen wir also von einem ganz entspannten Urlaub. Und deswegen gehen wir in unser Reisebüro am Ort. Hier kennt man uns – nein besser gesagt: sie kennt uns, die gute Fee vom Reisebüro.
Wir versuchen möglichst knapp zu erklären, was wir möchten und vor allem aber was wir nicht möchten. Also da ist diesmal auch der Preis. Mehr als 700 Euro pro Person für eine Woche sollen es nicht sein. Dafür möglichst keinen Regen, also Sonnengarantie. Damit fällt der Mittelmeerraum eigentlich schon weg. Weiter als Nordafrika oder zu den Kanaren kommen wir mit dieser Preisvorstellung aber auch nicht. Eine zaghafte Nachfrage von Burkard, ob nicht auch Dubai oder die Kapverden in Frage kämen, löst nur ein Stirnrunzeln aus.
Auch sollte es diesmal Halbpension sein, aber bloß kein „All inclusive“. Warum nicht? Nun, Burkhard schreckt vor allem die Vorstellung ab, die ganze Zeit so ein buntes Plastikarmband als Erkennungsmerkmal tragen zu müssen. Ist doch irgendwie so etwas wie ein Hundehalsband. Also sich an die Leine legen lassen, das wollte er auf keinen Fall. Und wenn man sich dann Gott sei dank einmal außerhalb der Hotelanlage bewegt, dann will man schließlich auch nicht ständig erkannt und klassifiziert werden. Mich schreckt „All inclusive“ aber vor allem deswegen ab, weil man dort garantiert den Typus Urlauber findet, der dann maßlos trinkt und isst, oder sagt man besser säuft und frisst, so nach dem Motto „das habe ich doch alles bezahlt, dann muss ich das auch konsumieren“. Und damit fängt das Problem schon an. Denn alles was günstig ist, bietet meistens auch „All inclusive“ an.
Doch nun zum Urlaubsgebiet. Zunächst verweilen wir gedanklich auf den Kanarischen Inseln. Hier haben wir schon gute Erfahrungen gemacht. Vor allem La Palma ist unsere bevorzugte Insel, da sie nur von wenigen Touristen frequentiert wird und hier vor allem von den Wanderfreunden. Aber hier muss man unbedingt ein Auto haben und das übersteigt diesmal die preislichen Vorstellungen. Teneriffa käme in Frage. Hier bloß nicht den Süden, aber Puerto de la Cruz ist ein netter Ort, an dem man auch ohne Auto eine Zeit verweilen kann. Aber hier waren wir schon zweimal. Lanzarote wurde aus dem selben Grunde verworfen. Fuerteventura kam schließlich in die engere Wahl. Ein netter kleiner Ort im Süden, etwas abseits vom Touristentrubel. Vielleicht kann es auch Gran Canaria sein. Doch hier wollte Burkhard auf jeden Fall einmal mit Auto Urlaub machen. Dann also ein anderes Mal. Also zunächst blieb Fuerteventura in der engeren Auswahl.
Aber Burkhard fragte nach Alternativen. Ägypten lehnte ich rigoros ab, da ich einmal im Anschluss an eine Rundreise eine Woche in Hurghada verbringen musste. Ringsherum nur Steinwüste. Wer da nichts fürs Tauchen übrig hatte, der starb vor Langeweile. Also bloß nicht da hin.
Auf einmal schob sich ein Lächeln auf das Gesicht unserer guten Fee. Sie hatte ein wunderbares Angebot auf Rhodos entdeckt. Rhodos liegt zwar im Mittelmeer, aber für Oktober sind hier noch recht viele Sonnenstunden und wenig Regen prognostiziert. Es gibt dort ein nettes Hotel Kresten Palace südöstlich von Rhodos Stadt in Kallithea, sogar mit Familienzimmer – also die etwas großzügigere Variante – und das alles unter 500 Euro pro Person, und dann noch mit Meerblick und Halbpension. Sie erklärte uns, dass dieser Ort etwas nördlich vom üblichen Touristenrummel läge und man von hier sehr viele Orte auf der Insel kostengünstig mit dem Bus erreichen könne.
Das hat uns überzeugt. Wir überlegen nicht mehr lange und buchen kurzerhand diese Reise.
Am 11. Oktober 2011 geht es nun los. Morgens früh ab Düsseldorf. Der Hinflug geht über Samos, der Rückflug wird nonstop sein.
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