Samarkand / Registan Platz

Registan Platz in Samarkand

Registan Platz in Samarkand

Heute besuchen wir in Samarkand Tamerlands Grab im Mausoleum Gur-e Amir und den berühmten Registan Platz mit seinen drei Medresen.

Samarkand

Fast alle unsere Mitreisenden gerieten ins Schwärmen, als wir uns während unserer Reise endlich Samarkand näherten. Manche hatten schon seit ihrer Kindheit den Wunsch, diesen Ort einmal persönlich aufzusuchen. Wenn ich ehrlich bin, dann sagte mir der Name Samarkand bisher gar nichts. Erst bei der Vorbereitung der Reise nach Usbekistan hörte ich diesen Namen zum ersten Mal und erfuhr, dass insbesondere der Registan einer der bedeutendsten Plätze sowohl zu vergangenen Zeiten Timurs war, als auch heute zu sein scheint. Er ist schlechthin das Markenzeichen nicht nur von Samarkand und der Seidenstraße, sondern von ganz Usbekistan.

Tausend und eine Nacht

Erst zuhause habe ich in „Tausend und eine Nacht“ eine Stelle gefunden, in der Samarkand eine Erwähnung findet. Der Prinz Ahmed, Sohn des Sultans von Indien, erhielt dort einen künstlichen Apfel, der heilende Kräfte entfalten sollte, sobald der Kranke an ihm riecht. Und dort wird dann auch erwähnt, das das nahegelegene Tal Sogd „wegen der Schönheit seiner Gefilde, seiner Gärten und Paläste, sowie wegen seines Reichtums an Früchten aller Art und wegen der Annehmlichkeiten, die man während der schönen Jahreszeit dort genießt, von den Arabern für eines der vier Paradiese der Welt gehalten wird (aus Geschichte des Prinzen Ahmed und der Fee Pari Banu). So zeigen auch viele Miniaturmalereien Szenen, die dem Paradies gleichkommen sollen.

Tamerlands Grab

Nach unserer Ankunft in dieser Stadt besuchen wir als erstes das Mausoleum Gur-e Amir. Der Entwurf des Mausoleums entstand noch zu Zeiten Timurs, der diese Stätte für seinen Enkel erbauen lassen wollte. Dieser starb allerdings bereits vor Fertigstellung. Als Timur selber 1405 starb, wurde auch er dort begraben, und später auch seine Söhne und sein Enkel Ulug’bek.

Mausoleum Gur-e Amir

Mausoleum Gur-e Amir

Das beherrschende Element des Mausoleums ist die melonenförmige Kuppel, die mit einem bunten Mosaik überzogen ist, das weithin in einem herrlichen Blauton leuchtet. Innen sind die Wände verschwenderisch mit Gold verziert und bemalt. Die Gräber befinden sich in der Mitte, wobei Tamerlands Grab unter einem großen schwarzen Steinblock aus Nephrit besonders hervorsticht. Das Mausoleum soll zum Vorbild für viele andere islamische Baudenkmäler in Zentralasien, Persien und den anderen Turkprovinzen geworden sein.

Registan-Platz

Unter der Herrschaft Timurs (14. Jh.) wurde Samarkand die Hauptstadt seines großen Reiches und der Registan das Zentrum dieser Stadt. Es sollte zum Mittelpunkt der Welt werden. Der Registan heißt wörtlich übersetzt „Sandplatz“. Hier wurde Erlasse verkündet, Gerichte abgehalten und Märkte veranstaltet, später auch Hinrichtungen vollzogen. Später verbrannten die Frauen unter Sowjetherrschaft auf diesem Platz ihren Schleier, ihren Parandscha.

Registan Platz in Samarkand

Registan Platz in Samarkand

Auf drei Seiten stehen rechtwinklig zueinander die Medresen Ulug’beg, Tillakori und Serdor (von links). Spätestens hier fällt einem auf, dass die zahlreichen Türme nie alle ganz gerade stehen. Denn egal wie man die Kamera ausrichtet, man schafft es nie, dass alle Bauteile senkrecht im rechten Winkel verlaufen. Das hängt damit zusammen, dass die Bauwerke auf einem Sandplatz stehen, dessen Untergrund sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. So ist man ständig bemüht, die Türme wieder aufzurichten.

Wir haben alle drei Medresen besichtigt und umfangreiche Erklärungen unserer Reiseleiterin „über uns ergehen lassen“. Sie hat es gut gemeint, aber was zuviel ist, ist zuviel. Ohne die entsprechenden Bücher zuhause könnte ich die Bauwerke kaum auseinander halten. Alle sind sie beeindruckend in ihrer Größe und ihren Verzierungen. Auch die Innenräume sind prächtig bemalt und mit Gold wurde nicht gespart. Besonders beeindruckend war hier der Innenraum der Medrese Tillakori, was auch soviel heißt wie die Goldgeschmückte. Das Auge wurde tatsächlich geblendet von soviel Gold an den Wänden und an der Decke. In meinem ganzen Leben habe ich so eine Pracht noch nicht gesehen.

Medrese Tillakori

in der Medrese Tillakori in Samarkand

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