Kente nennt man die Webstoffe aus Ghana, aus dem die farbenfrohen Gewänder hergestellt werden. Man trägt sie vorwiegend bei feierlichen Anlässen. Früher besaßen diese hochwertigen, in stundenlanger Handarbeit entstandenen Stoffe nur die Königen. Das einfache Volk konnte sich diese Kleidung nicht leisten. Heute haben viele Ghanaer zumindest ein Gewand oder ein breites Tuch aus Kente. Sie tragen es vor allem zu offiziellen Anlässen, wie beispielsweise Trauerfeiern und Hochzeiten.
Wir besuchen unter anderem die Weberei in Adanwomase. In einer großen Halle stehen die aus Holz gefertigten Webstühle. Ausschließlich Männer weben die schmalen Stoffbahnen in mühevoller Fuß- und Handarbeit. Anschließend näht man die einzelnen Stoffbahnen zu größeren Tüchern und Gewändern zusammen.
Zum Teil werden die Stoffe später mit Adinkra-Symbolen bedruckt. Dabei steht jedes Symbol für ein Wort, einen bestimmten Ausdruck oder einer Eigenschaft aus der Sprache der Ashanti. So gibt es beispielsweise Symbole für die Allmacht Gottes, Harmonie, Einheit, Eifersucht, Macht und für vieles mehr. Diese Zeichen findet man auch an Gebäuden und auf Kunsthandwerk.
Aber auch die Farben der Stoffe lassen einen Rückschluss auf die Befindlichkeit desjenigen zu, der diesen Stoff trägt. So soll „gelb“ für ein gutes Leben und Menschlichkeit stehen, „rot“ oder „orange“ sollen eher für traurige Anlässe bestimmt sein.
Einflussreiche Persönlichkeiten, die es sich leisten können, besitzen oftmals mehrere Gewänder. Entsprechend dem Anlass haben sie unterschiedliche Farben und verschiedene Muster.