Flug nach Taschkent

Flug nach Tashkent

Heute beginnt unsere Reise nach Usbekistan, der Flug nach Taschkent soll pünktlich um 11:40 Uhr in Frankfurt beginnen.

Frühes Aufstehen ist angesagt

Um 3:30 Uhr klingelt der Wecker. Probeweise habe ich auch den Wecker vom iPad gestellt. Es hat funktioniert. Ich bin mitten aus einem Traum aufgewacht. Und das war gut so, denn es war kein angenehmer Traum. Einzelheiten verrate ich lieber nicht.

Es ist schon eine Strafe so früh aufstehen zu müssen. Und das im Urlaub. Aber es geschieht ja freiwillig. Hoffen wir,dass es sich lohnt. Nach einem starken Kaffee geht es schon besser. Zum essen ist es selbst mir noch zu früh. Vorsichtshalber packe ich für unterwegs etwas ein, 2 Scheiben dunkles Brot mit Holländer Käse. Das wird es die nächsten Tage sicher nicht geben.

Das Taxi kommt pünktlich um 5:30 Uhr und bringt uns zum Bahnhof nach Erkelenz. In Düsseldorf müssen wir umsteigen. Um 7:21 Uhr fährt dort der Zug nach Frankfurt-Flughafen, mit nur einem Halt in Köln.

Am Flughafen Frankfurt/Main

Die Abfertigung am Flughafen ist recht unproblematisch. Das ist bei Linienflügen die Regel. Es gibt nicht so eine Massenabfertigung wie bei den großen Urlaubsfliegern in Düsseldorf. Die elektronische Passkontrolle funktionierte bei meinem Reisepass allerdings nicht. Trotz mehrmaliger Versuche das Dokument einzuscannen, wurde der Weg nicht frei gegeben. Ich musste mich wohl oder übel an einem anderen Schalter anstellen.

Jetzt sitzen wir in der Abflughalle und warten auf den Aufruf. Vorher habe ich mir noch etwas Wasser besorgt. Wie immer ärgere ich mich über die haarsträubenden Preise. 3 Euro für einen halben Liter.

Aufmerksam betrachte ich die schon sitzenden und auch die neu ankommenden Reisenden. Wer mag wohl zu unserer Gruppe gehören. Acht Personen werden wir sein. Die Erfahrung der letzten Reisen mit SKR hat gezeigt, dass mit dieser Reiseagentur nur wenige Paare verreisen. Meistens sind es alleinstehende Frauen. Häufig Akademikerinnen, wie zum Beispiel Lehrerin, Apothekerin, Ärztin oder Sozialarbeiterin. Einige verreisen ganz alleine, manche aber auch mit Freundin. Diese Mischung hat sich als ganz gut herausgestellt, da die meisten von ihnen Individualisten sind und somit nicht so schnell ein Gruppenzwang entsteht. Man kann sich also auch einmal zurück ziehen, ohne dass dies negativ auffällt. Ich schaue also umher und rätsele wer wohl mit uns reisen wird. Da entdecke ich einen SKR-Gepäckanhänger, der an einem Rucksack baumelt. Er gehört zu einem Mann mit dunklem T-Shirt. Er durchquert den Warteraum und nimmt am anderen Ende Platz. Hinter ihm sitzt eine Frau, die auch zur Gruppe gehören könnte. Sie nimmt gerade ihr iPad aus der Tasche und schaut etwas nach. Mal sehen, ob ich recht habe. Beeinflussen kann ich das ohnehin nicht, wer die nächsten 14 Tage mit uns zusammen sein wird. Die Würfel sind längst gefallen.

Flug nach Taschkent

Die Maschine ist pünktlich gestartet. Es ist eine Boeing 767 der Uzbekistan Airways. Die Entfernung bis Taschkent beträgt 4.689 km, die Flugzeit wird voraussichtlich 5:49 Stunden betragen, so dass wir um 21:00 Uhr Ortszeit landen werde. Die Zeitverschiebung macht 3 Stunden aus. Der Service an Bord ist hervorragend. Mehrfach werden Getränke gereicht. Wasser, Pepsi Cola, Orangensaft, Tomatensaft, Wein – alles ist vorhanden.

Die Flugroute verläuft nördlich von Kiew. Das macht mir ein wenig Sorgen. Hoffen wir, dass die Waffen in der Ukraine schweigen und wir heil in Usbekistan ankommen.

Auf gut 10.000 Meter Höhe gibt es ein warmes Mittagessen. Hühnchen und Fisch stehen zur Auswahl. Dazu gibt es noch ein Brötchen, Butter, Philadelphia-Käse, Salami und Gürkchen sowie ein kleiner Mayonaise-Salat. Und zum guten Schluss noch eine kleine Kuchenschnitte mit Mango. Mein selbst geschmiertes Brot von heute Morgen wird wohl noch eine Weile im Rucksack bleiben können.

Ich schreibe diese Zeilen im Flugzeug. Wenn der Monitor vor mir korrekt anzeigt, dann haben wir Kiew schon hinter uns gelassen. Bis Taschkent sind es noch 3.029 Flugkilometer.

Ich nehme den Kopfhörer, der kostenlos verteilt worden ist und schaue mir die Musikauswahl an. Es gibt auch eine Rubrik Usbekische Musik. Da höre ich jetzt einmal hinein. Offensichtlich habe ich etwas modernes erwischt. Sehr temporeiche Gitarrenmusik. Die Gruppe heißt „Sultan Ali Vlyblyonnie“. Einen Tango gibt es auch. Am Ende wähle ich dann doch mir bekanntere Musik aus. Bei Smooth Jazz schließe ich die Augen und träume ein wenig vor mich hin.

Landung in Taschkent

Wir landen pünktlich. Noch während wir an der Passkontrolle warten sehen wir einen jungen Mann, der ein Pappschild mit der Aufschrift „SKR“ hoch hält. Ich winke ihm zu. Er nimmt uns und die sechs weiteren Mitreisenden in Empfang und sammelt unsere Pässe ein. Dann verschwindet er und wir warten am Gepäckband auf unsere Koffer. Auf einmal kommt mi in den Sinn, dass wir diesem jungen Mann ohne Argwohn einfach so das Wichtigste, das wir hier in Usbekistan besitzen, gegeben haben. Wie schnell hätte uns ein Betrüger herein legen können.

Er fährt uns in einem Kleinbus ins Hotel, das Le Grande Plaza. Und wieder müssen wir den Pass abgeben. Dieses Mal erhalten wir einen Registrierschein, der in den Pass geheftet wird. Das ist wichtig. Denn bei der Ausreise muss man für jede Nacht eine solche Registrierung vorweisen. Ansonsten kann es hohe Geldstrafen und viel Ärger geben.

Die Reisegruppe findet sich zum ersten Mal zusammen an einem runden Tisch in der Halle des Hotels. Außer uns sind es zwei Freundinnen, zwei alleinreisende Männer und ein Ehepaar. Wir trinken gemeinsam einen Tee  bevor jeder sein Zimmer aufsucht.

Der große Durst!

Das Zimmer – im 7. Stock gelegen – ist mittelmäßig. Aber wir werden es ja nur wenig nutzen. Bettwäsche und Bad sind sauber. Wir machen uns ein wenig frisch und gehen dann nochmals hinunter. Wir haben großen Durst. Nur ein Raum ist noch erleuchtet. Immerhin ist es inzwischen 23:00 Uhr Ortszeit. Es ist der Speisesaal. Wir fragen, ob wir nur etwa trinken können. Das sei kein Problem. Der Kellner bringt uns zwei Bier. Es ist ein lokales  Produkt, wie man an der Aufschrift der Flaschen erkennt. Er füllt das Bier in gekühlt Gläser, die ganz beschlagen sind. Er füllt es so ein, wie bei uns Weißbier. Es ist herrlich erfrischend und nicht so stark wie in Deutschland. Da es wirklich sehr kalt ist, trinke ich es nur in kleinen Schlucken. Inzwischen bin ich müde von der Reise. Wir trinken aus und wollen bezahlen. Da wir noch kein Geld getauscht haben wollen wir in Euro oder Dollar bezahlen. Der Kellner rechnet kurz um und möchte 14 Euro haben. Das kommt mir viel zu teuer vor. Ich frage nach, wieviel SUM wir hätten zahlen müssen. Er rechnet uns vor, wie er auf die Summe gekommen ist. Ich kann es immer noch nicht glauben und gehe weiterhin von einem Irrtum aus. Da zeigt er uns die Getränkekarte. Tatsächlich, dort steht „Bier 7 $“. Ich gebe ihm 15 Euro. Er konnte ja nichts dafür. Dennoch bin ich schockiert über diesen Preis. Wenn das Standard ist, dann wird das ein alkoholfreier Urlaub. Für solche Preise bin ich zu geizig.

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