Höhepunkt des heutigen Tages ist der Besuch der großen Moschee Hassan II. in Casablanca, die drittgrößte der Welt.
Erster Blick auf die große Moschee
Die erste Nacht habe ich ziemlich unruhig geschlafen, Burkhard somit auch. Es war ungewohnt warm im Zimmer, trotz Klimaanlage. Und morgens um sechs bin ich durch eine laute Autohupe aufgeschreckt. Der Ruf des Muezzin wäre mir lieber gewesen. Wir stehen also früh auf. Ab sieben gibt es schon Frühstück. Danach erkunden wir noch ein wenig das Hotel. Unser Zimmer befindet sich im achten Stock, der obersten Etage. In der Annahme, dass hier jedes Haus über eine Dachterrasse verfügt, suchen wir das Treppenhaus. Und tatsächlich, es gibt eine Treppe nach oben. Wir suchen uns einen Weg vorbei an Klimaanlagen und Abluftrohren.
Dann sehen wir sie, die große Moschee Hassan II. Nach dem Motto „Gottes Thron war auf dem Wasser.“ steht die Moschee auf einem eigens errichteten Fundament, das weit ins Meer hinein reicht. Sie ist die weltweit drittgrößte Moschee. Sie wurde anlässlich des 60. Geburtstags des ehemaligen marokkanischen Königs Hassan II. erbaut und 1993 fertiggestellt. Es wirkt tatsächlich so, als ob das Minarett bis zum Himmel reichen würde. Der Anblick ist beeindruckend.
Besichtigung der Moschee
Pünktlich um halb zehn ist Mohammed zur Stelle und wir fahren zu der vorhin von oben bestaunten Moschee. Trotz der vielen Besucher und Touristen übt dieses Bauwerk eine magische Faszination aus. Der riesige Gebetsraum ist lichtdurchflutet und die Marmorfußböden sind mit weichen Teppichen ausgelegt, weshalb wir unsere Schuhe ausziehen müssen. Decken und Türen sind aus Zedernholz und mit feinen Ornamenten versehen. Riesige, schwere Lüster aus Kristall hängen fast schon bedrohlich von der Decke.
Kaum auszudenken, dass dieser gigantische Raum gefüllt ist mit hunderten, gar tausenden von Gläubigen, die hier niederknien und beten. Mehr als 20 000 Menschen sollen sich in der Gebetshalle versammeln können, und weitere 80 000 auf dem Gelände außerhalb der Moschee. Das übersteigt meine Vorstellungskraft. Wir machen einen Rundgang durch die Moschee und besichtigen abschließend noch das im Untergeschoss gelegene Hamam und die Waschräume. Allmählich nehmen die Touristen überhand und die zuvor empfundene ruhige Stimmung verschwindet.
Spaziergang am Strand und durch die Medina
Nach kurzer Fahrt mit dem Auto schlendern wir ein wenig über die nahegelegene Strandpromenade. Es herrscht einiger Trubel, und die Strandliegen und Restaurants sind gut besucht, von reichen Marokkanern, die hier die kühle Meeresbrise genießen. Abschließend machen wir einen kleinen Rundgang durch die engen Gassen der Medina, der Altstadt in Casablanca.
Aber der Tag ist noch lange nicht zu Ende. Mohammed hat viel mit uns vor. Nach einer längeren Fahrt mit dem Auto und einem Zwischenstop in Mohammedia, wo wir zu Mittag essen (Fischplatte und Paella für 180 DH) erreichen wir nachmittags Rabat.
Zwischenstopp in Rabat
Neben Meknes, Fes und Marrakesch ist Rabat eine der vier Königsstädte Marokkos. Und sie ist die Hauptstadt mit dem Regierungssitz und dem Hauptpalast des Königs. Wir besichtigen die Kasbah des Oudaias, den Hassan-Turm und das Mausoleum Mohammed V.
Dann geht die Fahrt nach Meknes – vorbei an großen Wäldern mit Korkeichen – es ist Sonntag und viele Familien treffen sich hier zum Picknick. Im Auto fallen mir immer wieder die Augen zu. Es war zuviel. So viele Eindrücke an einem Tag, und dann noch am ersten Tag nach einer viel zu kurzen und unruhigen Nacht. Das kann ich nicht alles sofort verarbeiten. Da muss ich zuhause noch einmal in Ruhe versuchen, das was in mir vorgegangen ist, ausführlicher zu beschreiben.